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__“Was mich noch bindet, bald soll es vergehen,
seit ich erblindet, werd ich gesehen.”_ Werner Bergengrün

In seiner Werkgruppe „text“ jongliert Klaus Schneider nicht nur mit
den Grundelementen der Malerei Punkt, Linie, Fläche und Farbe. Auch die Vorstellung, die Sprache der poetischen Abstraktion mit Bedeutung und Identität aufzuladen, spielt hier eine große Rolle. Allerdings handelt es sich
eher um die Bedeutung des Fragens und Infragestellens und weniger um „Fest-stellungen“. Hinter der spielerischen Ober- und Unterfläche – es handelt sich
um Hinterglas-Malerei – mit jazzig beschwingten Rythmen, verbirgt sich eine Anmutung, als würden Worte heftig ineinander verschlungen und verknotet schweigend gesungen. Wellenförmig organografische Farblinien überlagern,
wie hochgezoomte Ausschnitte aus mechanischen Schreibversuchen, oder aus Grafitti´s die immer in Brailleschrift angeordneten Farbpunkte, die seriell in allen Bildern dieser Gruppe den Begriff „text“ anzeigen. Die Andeutung der Blindenschrift, die hier ausschließlich als Farbkreise und nicht mehr haptisch erfahrbar gezeigt werden, machen den Sehenden auf die potenzielle Möglich-keit des Nichtsehens aufmerksam, um gleichsam das Sehen zu verstärken. Die Strichführung scheint in nicht endenwollender Bewegung zu sein, nur die Punkte lagern sich streng in durchbrochenem Raster zwischen die Ebenen.

text.10070.trans.1

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text.10070.1

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text.5040.8

Serie text…

text.10070.trans.3

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*text.10080.2

text.10060.3